Am 5. Mai 2020 haben wir die Anlaufstelle in der Krämerstraße offiziell eröffnet. Seitdem war der Raum jeden Tag offen. 140qm gegen das Vergessen – wie wir den Laden in Hanau umschreiben – sind manchmal kaum genug Raum, für das was passierte. Zu klein für die Emotionen, für die Wut, die Trauer, die Politik der Selbstorganisierung, das gegenseitige Zuhören, Lachen, Weinen, Ideen und Forderungen entwickeln. Von Außen ist es nur ein Laden. Für manche von uns, die wir dort ständig sind, ist es ein Mahnmal, für andere ein Prozessaal, ein Medium, um die Forderungen der Angehörigen – Erinnerung, Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen – zu erkämpfen. Er ist aber auch ein Wohnzimmer, ein Ort des Gemeinsamen, in dem wir trotz all unserer Verschiedenheit und Differenzen zueinander finden und uns gegenseitig zuhören können.
Denn Erinnern heißt, für Veränderung zu kämpfen.
Wir bedanken uns bei allen, die in diesen Kämpfen mit uns sind und die Stimmen aus Hanau weitergetragen haben. Diese unermüdliche Solidarität gibt uns allen die Kraft, weiterzumachen.
Dank euren Spenden ist die Finanzierung der Anlaufstelle zunächst gesichert, wir sammeln aber weiter Geld für Öffentlichkeitsarbeit, für juristische Unterstützung und Gutachten zur lückenlosen Aufklärung, sowie für Material zu Mobilisierungen, wie am 19. Juni 2021 zum Stern für Hanau.